Donnerstag, 29. Juni 2017
Schlechte Träume
Ich weiß nicht wofür ich es tuh, aber mich bedrängt das Bedürfniss meine unbedeutende Geschichte hier zu teilen...mehr Zeit möchte ich euch, denen welche möglicherweise gerade einen kleinen Funken der Interesse erlangten, auch nicht rauben.

Meine Familie bestand seit meinem dritten Lebensjahr aus meiner 3 Jahre älteren Schwester und meiner Mutter. Wir sind umgezogen und lebten in einem Mehrfamilienhaus, genau wie meine Tante und meine Oma, beide von Vaters Seite. Sie trennten sich, da mein Vater eine Neue fand. Zuzüglich konnte er durch eine versehentliche Unterschrift meiner Mutter alle Einnahmen der Familie für sich behalten. "Leichtsinnig" sagt Sie immer zu mir...

Meine Familie stammt aus einem kleinem Fleckchen südöstlich Russlands und hatte ohnehin Schwierigkeiten sich anzupassen. Es war Vaters Idee nach Deutschland zu ziehen denn seine Schwester und Mutter waren dort ebenfalls sesshaft.

Naja kommen wir wieder zurück... Mutter versorgte mit ihren 23 Jahren meine Schwester und mich mit dem Geld das wir vom Staat bekamen. Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Doch meine Mutter ließ vor unseren Augen selten eine Träne fließen und wenn dann waren unsere auch nicht weit entfernt. Elina, meine Schwester, besitzt eine starke Persönlichkeit aber "harte Schale, weicher Kern" trifft es aber wahrscheinlich besser.. Sie brachte mir vieles bei und ich eiferte ihr nach, denn Sie war mein Vorbild! Ich verdanke ihr vieles und doch kann ich ihr bis heute nicht Vergeben.. Aber dazu später mehr..

Jedes Mal wenn Mutter weinte versuchte ich sie zu trösten doch sie versteckte sich in Ihrer Festung der Trauer... Ich konnte es nicht ertragen und schwor mir Sie Immer zum Lachen zu bringen.. natürlich war es nicht immer so einfach aber somit konnte ich meine Mutter wenigstens für einen Moment alles Vergessen lassen.

Mit 6 Jahren lernte ich meinen Stiefvater kennen "Das ist Michail"... Elina und ich verschworen uns ohne ein Wort einem Ziel: Ihn dazu bringen zu verschwinden. Wir beide wussten nichts von der Verantwortungslosigkeit unseres biologischen Vaters und hofften zu tiefst das er zu uns zurück kommt..Aber das Leben ist kein Ponyhof wie man so schön sagt.. Letztlich hatte es der Neue auch nicht wirklich leicht mit uns..Aber er blieb...Und dafür bewundere ich ihn bis heute noch..

Doch Elina gab nicht auf und ließ ihn keine Bande knüpfen zwischen uns..Bis auch sie keine Option mehr sah und zu meinem Vater zog..Der Kontakt zu meinem Vater bestand und es gab unregelmäßige Treffen wo er uns zu sich und seiner Neuen einlud welche mit seinem Kind schwanger war... Nun stand ich da ohne Vorbild ohne Schwester.. Meine Mutter versuchte zur Zeit ihr Berufsleben in den Griff zu bekommen und falls sie Zuhause war da hatte sie keine Zeit oder verbrachte sie mit dem Neuen. Michail setzte sich durch und brachte mir Manieren bei aber durch seine Aggressive Note setzte sich Wut in mir frei. Ich fing an gegen ihn zu protestieren wie meine Schwester doch er schaffte es mich immer wieder erneut zu unterdrücken.. Meine Erziehung nahm endlich eine Form an. Bis wir zwei an einem Punkt angelangt waren wo es nicht nur beim Gürtel blieb.. Ich verabscheue Gewalt und rede mir ein das ich meine Kinder nie schlagen werde. Bis heute bin ich fest überzeugt davon!


Zu der Zeit zog Elina zu meiner Oma da sie nicht mit der Freundin meines Vaters und ihm selbst zurecht kam... letztendlich trennte sich mein Vater von der Neuen doch das war nicht alles...Er übertrug alle Kosten und Rechnungen auf sie und floh nach Russland..Er wurde zum Verbrecher...Ich schämte mich sein Blut in meinen Venen tragen zu müssen. Verachtung wuchs in Mir und der Hass nahm immer mehr zu. Der Blick in den Spiegel macht mich wütend aber auch traurig. Tag und Nacht verstreichen, Bild für Bild fließen meine Erinnerungen und Erfahrungen zu einem großen Strom zusammen und bilden nun mein hier und jetzt!

Ich akzeptiere mich wie ich bin und danke den Menschen die unmittelbar um mich herum sind! Elina kam zurück und versöhnte sich mit uns, sie ist und bleibt mein Vorbild, das ist doch deine Aufgabe. ;D
Doch am meisten hab ich von dir gelernt Mum, alles von dir geerbt ^-^ Deine Philosophische Ader und dein weiches Herz! Ich danke dir für alles!

Chris,18

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